Food Cost einfach erklärt: So berechnest und steuerst du deinen Wareneinsatz
Food Cost ist eine der wichtigsten Kennzahlen in deinem Restaurant. Sie entscheidet, wie viel von deinem Umsatz als Gewinn übrig bleibt. Viele Gastronomen sind unsicher darüber, wie der Food Cost korrekt berechnet wird und wie man ihn im Alltag zuverlässig steuert. In diesem Artikel bekommst du eine klare und praxisnahe Anleitung, mit der du Food Cost verstehst, sauber berechnest und gezielt optimierst, um langfristig höhere Margen zu erzielen.
Das lernst du in diesem Artikel
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Was Food Cost genau bedeutet
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Wie du den Food Cost richtig berechnest
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Welche typischen Fehler du vermeiden solltest
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Wie du Zielwerte für deinen Betrieb definierst
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Welche Hebel du zur Optimierung hast
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Wie du dein Team in den Food Cost einbindest
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Wie du Food Cost in ein einfaches System übersetzt
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Wie du den nächsten Schritt Richtung operative Exzellenz gehst
Was Food Cost genau bedeutet
Food Cost beschreibt deinen Wareneinsatz im Verhältnis zum Umsatz. Die Kennzahl zeigt dir, wie viel Prozent deines Umsatzes du für Lebensmittel und Getränke ausgibst.
Die grundlegende Formel lautet:
Wareneinsatz im Zeitraum geteilt durch Netto Umsatz im gleichen Zeitraum mal 100
Damit diese Zahl ein verlässliches Steuerungsinstrument wird, musst du sie sauber, vollständig und wiederkehrend ermitteln.
Wie du den Food Cost richtig berechnest
Schritt 1: Wareneinsatz erfassen
Der Wareneinsatz setzt sich zusammen aus:
Anfangsbestand
plus Einkäufe
minus Endbestand
Achte darauf, dass du:
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alle Lieferungen korrekt verbuchst
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Verderb und Ausschuss dokumentierst
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Eigenverbrauch und Personalessen sauber trennst
Nur dann erhältst du einen realistischen Wert.
Schritt 2: Umsatz betrachten
Nutze immer den Netto Umsatz.
Brutto Umsätze verfälschen das Ergebnis und machen den Vergleich unbrauchbar.
Schritt 3: Food Cost ausrechnen
Beispiel:
Wareneinsatz: 12.500 Euro
Netto Umsatz: 40.000 Euro
Food Cost: 12.500 geteilt durch 40.000 mal 100
Ergebnis: 31,25 Prozent
Typische Fehler, die du vermeiden solltest
Unvollständige Inventuren
Viele Gastronomen machen Inventuren zu selten oder zu ungenau.
Ohne regelmäßige Bestände schwankt der Food Cost unkontrolliert.
Einkauf ohne Preisvergleich
Einzelne Produkte steigen im Preis und du merkst es nicht.
Regelmäßige Preischecks vermeiden das.
Falsche Portionsgrößen
Wenn Portionen jedes Mal unterschiedlich sind, explodiert der Wareneinsatz.
Klare Grammaturen sind Pflicht.
Kein Controlling im Team
Food Cost ist keine Chefsache.
Dein Team muss verstehen, wie es mitwirkt: Portionierung, Lagerung, Handling.
Wie du Zielwerte für deinen Betrieb definierst
Der richtige Food Cost hängt von deinem Konzept ab. Richtwerte:
Cafes: 20 bis 25 Prozent
Casual Dining: 25 bis 32 Prozent
Fast Casual: 28 bis 35 Prozent
Fine Dining: 30 bis 38 Prozent
Wichtig ist nicht der Vergleich mit anderen, sondern die konsistente Entwicklung deines eigenen Betriebs.
Die wichtigsten Hebel zur Optimierung
Dein Wareneinsatz muss transparent sein
Nur was du misst, kannst du steuern.
Mindestens eine monatliche Inventur ist Pflicht.
Preiskalkulation sauber durchführen
Berechne jeden Teller durch.
Ein Gericht mit hohem Verbrauch und niedriger Marge zieht das gesamte Ergebnis nach unten.
Einkaufsstrategie verbessern
Bündle Mengen.
Verhandle saisonal.
Nutze günstigere Schnittgrößen oder Alternativen, wenn es sinnvoll ist.
Rezepturen standardisieren
Wenn jeder Koch frei portioniert, entstehen Schwankungen.
Einheitliche Rezepte stabilisieren die Marge.
Klare Lagerprozesse etablieren
Chaotische Lager kosten Geld.
Optimales System: First in First out, saubere Beschriftung, feste Lagerorte.
Wie du dein Team in Food Cost einbindest
Food Cost funktioniert nur, wenn dein Team mitzieht.
Du brauchst:
regelmäßige kurze Schulungen
klare Verantwortlichkeiten
transparente Ziele pro Schicht
eine gemeinsame Sprache, wie Food Cost besprochen wird
Wenn das Team versteht, warum Food Cost wichtig ist, sinkt der Kontrollaufwand und die Marge steigt automatisch.
Wie du Food Cost in ein einfaches System übersetzt
Du brauchst ein System, das nicht perfekt sein muss, aber verlässlich:
monatliche Inventur
wöchentliche Wareneinsatzkontrolle
tägliche Übersicht über Schlüsselprodukte
standardisierte Rezepte
mitlaufende Kalkulation bei neuen Gerichten
Wenn du diese fünf Bausteine implementierst, steigt deine Marge in wenigen Wochen spürbar.
Dein nächster Schritt Richtung operative Exzellenz
Food Cost ist einer der ersten Hebel, um deinen Betrieb wirtschaftlich stabiler zu machen.
Richtig umgesetzt ermöglicht er dir:
mehr Kontrolle
höhere Gewinne
weniger Stress
ein planbares Geschäft
Wenn du dein Restaurant professionell und langfristig erfolgreich führen möchtest, beginnt der Weg immer bei einer sauberen operativen Basis.
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