Die größten Führungsfehler in der Gastronomie
Gute Küche und ein starkes Produkt reichen heute nicht mehr aus, wenn dein Team ständig wechselt. Fachkräftemangel ist nur ein Teil der Wahrheit. Der andere oft unterschätzte Teil sind Führungsfehler, die Mitarbeitende frustrieren, verunsichern und langfristig vertreiben.
In diesem Artikel schauen wir uns die häufigsten Führungsfehler in der Gastronomie an und was du konkret anders machen kannst, um ein stabiles, motiviertes und leistungsfähiges Team aufzubauen.
Das lernst du in diesem Artikel
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Warum keine klare Kommunikation problematisch ist
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Weshalb Führen unter Druck vermieden werden sollte
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Wie du Entwicklungsperspektiven sehen und managen lernst
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Wie du deine Mitarbeitenden so behandelst, dass sie bleiben
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Wie du Grenzen und Überlastung erkennst und gegensteuerst
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Weshalb Austausch im Team wichtig ist und wie du ihn förderst
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Wie du deine Vorbildfunktion im Alltag lebst
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Wie du deinen persönlichen Führungsstil gestaltest
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Wie du das Handwerk Führung lernen kannst um deinen Betrieb erfolgreicher zu machen
1. Keine klare Kommunikation
Ein klassischer Fehler ist fehlende oder unklare Kommunikation. Typische Symptome:
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Mitarbeitende wissen nicht, was von ihnen erwartet wird.
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Informationen werden nur mündlich und nebenbei weitergegeben.
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Dienstpläne ändern sich kurzfristig ohne Erklärung.
Lösung:
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Kurze tägliche Briefings vor Servicebeginn.
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Klare Kommunikation von Zielen und Prioritäten.
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Dokumentation wichtiger Entscheidungen und Abläufe.
2. Führen über Druck statt über Klarheit
Viele Führungskräfte greifen in Stresssituationen zu Druck, Lautstärke oder Ironie. Kurzfristig funktioniert das manchmal, langfristig zerstört es Vertrauen.
Besser ist:
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Konzentration auf Verhalten und nicht auf Person.
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Ruhige, konkrete Ansagen, vor allem im Stress.
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Nach dem Service kurze Reflexion, was gut und was schlecht lief.
Mitarbeitende folgen eher einer Führungskraft, die Stabilität ausstrahlt als jemandem, der permanent unter Strom steht.
3. Keine Entwicklungsperspektive
Einer der größten Gründe, warum Mitarbeitende gehen, ist das Gefühl, auf der Stelle zu treten. Wenn niemand mit ihnen über Entwicklung spricht, orientieren sie sich irgendwann neu.
Gute Führung bedeutet hier:
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Regelmäßige Gespräche über Ziele und Wünsche.
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Kleine Entwicklungsschritte anbieten, zum Beispiel neue Aufgabenbereiche.
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Weiterbildung bewusst einplanen, intern oder extern.
4. Ungerechte Behandlung und fehlende Transparenz
Nichts zerstört Teamkultur so schnell wie gefühlte Ungerechtigkeit. Wenn einige Mitarbeitende bevorzugt werden oder Entscheidungen nicht nachvollziehbar sind, entsteht Frust.
Konsequenzen guter Führung:
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Klare Kriterien für Dienstplangestaltung und Urlaubsplanung.
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Transparenz bei Entscheidungen, soweit möglich.
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Gleiche Regeln für alle, auch für Leistungsträger.
5. Fehlende Grenzen und Überlastung
Viele Gastronomen sind dankbar, wenn jemand viel arbeitet und spontan einspringt. Gleichzeitig entsteht schnell eine ungesunde Erwartungshaltung.
Führung heißt hier auch, Grenzen zu setzen:
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Überstunden sauber erfassen und ausgleichen.
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Ruhetage ernst nehmen.
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Signale von Überlastung erkennen und ansprechen.
Ein dauerhaft überlastetes Team verliert Motivation und Gesundheit.
6. Kein echter Austausch mit dem Team
Führung ist keine Einbahnstraße. Wenn Teammitglieder das Gefühl haben, dass sie nichts sagen dürfen oder dass Feedback unerwünscht ist, ziehen sie sich zurück.
Gute Führung nutzt die Perspektive des Teams:
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Regelmäßige Runden, in denen alle zu Wort kommen.
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Offene Fragen stellen anstatt nur Anweisungen zu verteilen.
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Kritik nicht nur ertragen, sondern aktiv einholen.
7. Vorbildfunktion unterschätzen
Mitarbeitende schauen weniger auf Ansagen als auf Verhalten. Wer Pünktlichkeit verlangt, aber selbst zu spät kommt, verliert sofort Glaubwürdigkeit.
Vorbild sein bedeutet:
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Standards selbst einhalten.
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Respektvolle Kommunikation vorleben.
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Fehler eingestehen und Verantwortung übernehmen.
8. Vom Reagieren zum Gestalten
Viele Führungskräfte in der Gastronomie sind im Dauerreaktionsmodus. Feuer löschen, Probleme lösen, spontan einspringen. Dadurch bleibt kaum Raum für Gestaltung.
Ein Schritt heraus funktioniert über:
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Klar definierte Prozesse, die entlasten.
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Delegation von Verantwortung an Teammitglieder.
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Regelmäßige Reflexion der eigenen Rolle.
9. Nächster Schritt: Führung lernen wie ein Handwerk
Gute Führung ist kein Charakterzug, sondern ein Handwerk, das du lernen kannst. In der Restaurant Hero Masterclass beschäftigen wir uns intensiv mit Leadership in der Gastronomie.
Du lernst dort unter anderem:
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Wie du ein Team aufbaust, das bleibt.
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Wie du Feedback gibst, ohne zu verletzen.
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Wie du dich selbst als Führungskraft organisierst.
Wenn du weniger Fluktuation und mehr Stabilität im Team willst, ist der erste Schritt, deine eigene Führung bewusst zu entwickeln.